Eingewöhnung

Ihr Kind kommt zu uns in die Kindertagesstätte und soll einen guten Start haben. Dazu ist es wichtig, dass die Eingewöhnungszeit langsam und behutsam verläuft.
Für die Kinder ist es eine große Herausforderung, sich an eine neue Umgebung anzupassen und eine neue Beziehung zu fremden Personen aufzubauen. Dabei benötigen sie die Hilfe und Unterstützung Ihrer Bezugspersonen.
Das Ziel der Eingewöhnung Ihres Kindes besteht darin, während der Anwesenheit eines Elternteils oder einer anderen Bezugsperson eine tragfähige Beziehung zwischen der ErzieherIn und dem Kind aufzubauen.

Das Erstgespräch

Das Erstgespräch ist der erste ausführliche Kontakt zwischen Eltern und BezugserzieherIn. Im Mittelpunkt stehen dabei das Kind mit seinen Bedürfnissen und die Eingewöhnung des Kindes in die Kindergartengruppe.

Die Grundphase

Ein Elternteil kommt (ca. 3 Tage) mit dem Kind in die Einrichtung, bleibt ca. 1 Stunde und geht dann mit dem Kind wieder. Es findet kein Trennungsversuch statt. Das Elternteil verhält sich passiv, schenkt aber dem Kind die volle Aufmerksamkeit. Die Erzieherin nimmt vorsichtig Kontakt auf und beobachtet die Situation.

Erster Trennungsversuch und vorläufige Entscheidung über die Eingewöhnungsdauer

Das Elternteil kommt mit dem Kind in die Einrichtung, verabschiedet sich nach einigen Minuten klar und eindeutig und verlässt den Gruppenraum für ca. 30 Minuten, bleibt aber in der Nähe.

Variante 1:

Das Kind bleibt gelassen oder weint, lässt sich aber rasch von der Erzieherin trösten und beruhigen und findet nach kurzer Zeit zurück ins Spiel.

Variante 2:

Kind protestiert, weint und lässt sich von der Erzieherin auch nach einigen Minuten nicht trösten bzw. fängt ohne ersichtlichen Anlass wieder an zu weinen. Die Reaktion des Kindes bestimmt den weiteren Verlauf.

Stabilisierungsphase

- kürzere Eingewöhnungszeit: Langsame Ausdehnung der Trennungszeit.
- längere Eingewöhnungszeit: Stabilisierung der Beziehung zu ErzieherIn; erneuter Trennungsversuch frühestens am 7. Tag; je nach Reaktion des Kindes Ausdehnung der Trennungszeit oder längere Eingewöhnungszeit.

Schlussphase

Das Elternteil hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich schnell von der ErzieherIn trösten lässt und grundsätzlich in guter Stimmung spielt.

Grundsätzlich gilt:

·         Pro Tag möglichst nur einen neuen Schritt wagen.
·         Der nächste Schritt erfolgt erst, wenn der vorherige akzeptiert wurde.
·         Jeder nächste Tag/jeder nächste Schritt wird stets gemeinsam neu besprochen.
·         Das Kind sollte in der Eingewöhnungszeit möglichst noch nicht während der gesamten Öffnungszeit der Einrichtung anwesend sein.
·         Die Eingewöhnung umfasst einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen.

Rolle der Eltern/Verhaltenshilfen

·         Verhalten Sie sich passiv, d.h. drängen Sie Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen.
·         Akzeptieren Sie immer, wenn Ihr Kind Ihre Nähe sucht.
·         Spielen Sie nicht mit anderen Kindern, lesen oder stricken Sie nicht.
·         Ihr Kind braucht jederzeit die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Eltern bzw. seiner Bezugsperson.
·         Sprechen Sie jeden neuen Schritt mit der Erzieherin ab und halten Sie sich bitte im Interesse Ihres Kindes an Absprachen und Zeiten.

Bitte haben Sie Geduld. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und die Zeit, die Sie jetzt investieren, hilft Ihrem Kind einen positiven Übergang zu erleben, der ihm auch spätere Übergänge, z.B. in die Schule, erleichtern wird.

Hinweise für Eltern oder Bezugspersonen:

Für Ihr Kind beginnt mit der Eingewöhnung in unserer Katholischen Kindertagesstätte St. Lukas eine ganz neue Lebensphase.

Jetzt erlebt es...

·         Einen Wechsel der vertrauten Personen
·         Einen veränderten Tagesablauf
·         Eine neue Umgebung
·         Viele neue Eindrücke

Dazu braucht es...

·         Zeit von Ihnen
·         Die Begleitung seiner vertrauten Personen
·         Vertrauen

Ziel einer gelungenen Eingewöhnung muss es sein, in Zusammenarbeit mit den Eltern, dem Kind das Vertraut werden mit der Umgebung und den Aufbau einer Beziehung zur Erzieherin zu ermöglichen.

Erst wenn die Erzieherin von dem Kind als weitere Bindungsperson erlebt und angenommen wird, kann von einer gelungenen Eingewöhnung gesprochen werden.